Bürgerinitiative für Umdenken am Giesinger Berg: Weg von der Fahrradbrücke und stattdessen ein neuer “Giesinger Kirchplatz”.

Derzeit wird im Stadtrat und in den Bezirks-Ausschüssen diskutiert, wie die Verkehrssituation am Giesinger Berg für Fahrradfahrer und Fußgänger verbessert werden kann. Auf der Tagesordnung steht ein 20 Jahre alter Vorschlag, an diesem Ort eine Fahrradbrücke zu bauen, um die Fahrradwege entlang der Isar-Hangkante zu schließen. Wir stellen hier eine Alternative vor – den Giesinger Kirchplatz. Er schafft ein neues Zentrum für Ober- und Untergiesing in historischem Kontext.

Berichte über die Pläne zur Brückengestaltung im Juli 2021 trafen in der Giesinger “facebook”-Gruppe (ein Forum von über 5000 Giesingerinnen und Giesingern) auf Unverständnis, handelt es sich doch um eine recht teure Lösung, die nur wenige Probleme für Giesing löst. Die Tatsache, dass nach 20 Jahren Diskussion immer noch nichts passiert, spricht ebenfalls eine deutliche Sprache. Sie motivierten zur Gründung einer Bürgerinitiative, die nun einen Alternativvorschlag ausgearbeitet hat.

Die Bürgerinitiative “Giesinger Kirchplatz” argumentiert, dass der Ort zwischen Heilig-Kreuz- und Martin-Luther-Kirche ein gewaltiges Potenzial hat, zu einem Zentrum für die umliegenden Stadtviertel zu werden.

Ihr Gründer, Clemens Marschner: “Dies ist ein lange vernachlässigter Ort, der nicht mal einen Namen hat. Wäre Giesing eine Wohnung, dieser Ort wäre das Treppenhaus. Wir machen daraus ein Wohnzimmer, das die Giesinger lieben werden: Den Giesinger Kirchplatz. Die Lage zwischen zwei Kirchen und einer Brauerei sind ja der Inbegriff für bayerische Gemütlichkeit. Wir müssen ihn nur erschaffen. Und nebenbei lösen wir auch das Verkehrsproblem.”

Anstatt Fußgänger durch einen Tunnel und Fahrräder über eine Brücke zu schicken, sieht der Vorschlag vor, die alte Logik einfach umzudrehen: Der Autoverkehr wird eine Etage tiefer gelegt – auf die Höhe der heutigen Fußgängerunterführung. Darüber entsteht ein Platz, der von der Heilig-Geist-Kirche bis zur Martin-Luther-Straße führt. Die Menschen können sich somit ohne Ampelanlagen über den Platz bewegen oder dort verweilen, feiern, sich mit Freunden treffen, essen, trinken oder Veranstaltungen besuchen.

Ist der Verkehrsknoten erstmal neu geordnet, liegen die Ideen für eine Platzgestaltung buchstäblich “auf der Straße”: Ein Biergarten, Restaurant, Cafes wären möglich, dazu die Nutzung als Bühne, als Ort für einen “Giesinger Weihnachtsmarkt” oder einfach nur zum Verweilen und Genießen.