Bürgerinitiative startet Petition zum “Giesinger Kirchplatz”

Stadtrat vor Entscheidung zur Fahrradbrücke am Giesinger Berg

Die Bürgerinitiative “Kirchplatz Giesing” hat diese Woche eine Petition gestartet, um viele weitere Stimmen, Unterstützer und Aktive aus der Giesinger Bevölkerung für das Vorhaben einer Neugestaltung der verkehrsumtosten Kreuzung von Giesinger Berg, Silberhorn- und Ichostraße zu gewinnen. In über 20 Giesinger Geschäften rund um den Tegernseer Platz liegen dazu Flugblätter und Unterschriftenlisten aus. Flankiert wird dies von einer neu gestalteten Website auf www.kirchplatz-giesing.de mit einer Online-Petition.

Die Flugblätter rufen überdies zum Mitgestalten auf – mittels eines Modells zum Ausschneiden, das der Giesinger Architekt Amlis Botsch gestaltet hat. 

Die Bürgerinitiative stellt sich mit dem Modell und der Petition am 22.12. auf dem Tollwood-Festival auf dem Stand des “Bund Münchner Bürgerinitiativen” im “Grünen Pavillon” vor.

Die wochenlang vorbereitete Aktion startet nur Tage, bevor neuesten Informationen zufolge der Bauausschuss am Dienstag, den 6.12. mit den Stimmen von Grünen und SPD den Bau der umstrittenen Fahrradbrücke beschließen will.

Dazu meint Erwin Glas von der Bürgerinitiative: “Wir haben schon lange unsere Bedenken geäußert, dass der Bau der Fahrradbrücke die Vision, den Platz zu einem echten Zentrum umzugestalten, wesentlich erschweren wird. Denn sie ist gestalterisch damit nur schwer vereinbar und könnte die benötigten Ressourcen auf viele Jahre hin binden. Die Stadtregierung, die einen Wettbewerb und ein Entscheidungsverfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt hat, würde sich mit diesem Beschluss über die Stimmen aus der Bevölkerung hinwegsetzen, die sich noch in der Bürgerversammlung im Juli für den Giesinger Kirchplatz ausgesprochen haben. Wir glauben, dass wir das bessere Konzept haben und überdies mit der Internationalen Bauausstellung ein Vehikel, um sie zeitnah umzusetzen. Das sehen auch bisher 35% des Stadtrats so. Wir fordern daher die Stadtratsmehrheit auf, sich gegenüber dem Konzept aufgeschlossen zu zeigen und mit uns zusammenzuarbeiten.”.

Frederic Unterschemmann, der sich zuletzt stark für die Organisation der Petition eingesetzt hat, meint dazu: “Bei den Inhabern der Giesinger Geschäfte rennen wir offene Türen ein. Viele sind davon in Giesing aufgewachsen und sind von dem Konzept begeistert. Der Platz hat ein Riesen-Potential – denn die Kulisse ist ja schon da. Wir müssen das umsetzen. Die Politik kann sich dieser Begeisterung nicht weiter verschließen.”

Clemens Marschner, der Gründer der Initiative: “Geht man alle Optionen durch, dann ist der Giesinger Kirchplatz das Konzept, das für diesen Platz den meisten Zugewinn für München bietet – für heute und noch in hundert Jahren. Und es gibt dabei nur Gewinner. Würde jetzt eine Brücke gebaut werden, geschähe dies nach dem Motto: Wir hatten das damals so versprochen, und jetzt bauen wir es halt, obwohl es eigentlich keiner so richtig will. Wir würden jedenfalls lieber selbst zum Spaten greifen, um den Platz zu bauen, und sehen uns erst am Ende, wenn der Maibaum steht und das Bier angezapft wird.”

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